Am 27.09.2023 hat die Europäische Kommission im Amtsblatt der Europäischen Union die Kommissions-Verordnung (EU) Nr. 2023/2055 veröffentlicht, mit der nun schrittweise die REACH-Beschränkung wirksam wird. Diese sieht ein differenziertes Verbot von absichtlich zugesetzten Mikroplastikpartikeln für eine Vielzahl an Verwendungen vor, das nun europaweit zu greifen beginnt. Die EU-Verordnung ist am 17.10.2023 in Kraft getreten.

Ziel der Beschränkung ist es, die Freisetzung von persistenten, absichtlich zugesetzten Mikroplastikpartikeln in die Umwelt weitgehend zu reduzieren. Als Regelung im Rahmen der europäischen Chemikalienverordnung wird hierzu das Inverkehrbringen von synthetischen Polymermikropartikeln untersagt, es kommen jedoch differenzierte Übergangsregelungen zur Anwendung. So sind mit dem Inkrafttreten am 17.10.2023 Partikel mit schmirgelnder Wirkung in Kosmetika und Partikel in Spielzeug, wie etwa Glitter in Seifenblasenlösung, beschränkt. Für andere Anwendungen gelten verschiedene Übergangsfristen bis hin zu zwölf Jahren. Dazu zählen etwa sonstige Partikel in Kosmetika sowie in Wasch- und Reinigungsmitteln, Ummantelungen von beispielsweise Saatgut und Düngemitteln.

Anmerkung:

Es ist schon seit vielen Jahren eine kommunale Forderung, dass Einträge von Nitrat, Arzneimitteln, aber auch Mikroplastik in die Gewässer beziehungsweise in das Abwasser möglichst schon an der Quelle und damit zu Beginn der Handlungskette vermieden werden müssen. Was gar nicht erst in das Abwasser gelangt, muss auch nicht nachgelagert aussortiert werden. Wo dies nicht möglich ist, müssen die Hersteller bestimmter Stoffgruppen wie z. B. von Mikroplastik die vollen Kosten der Abwasserreinigung für eine vierte Reinigungsstufe tragen. Aus diesem Grund sind die ersten Beschlüsse des Europäischen Parlaments zur erweiterten Herstellerverantwortung und auch die EU-weiten Regelungen gegen die Verwendung von absichtlich zugesetzten Mikroplastikartikeln aus kommunaler Sicht zu begrüßen.